Neuer ambulanter Hospizdienst „LebeWohl“ im Haus Hörn sucht Mitarbeiter: Kostenlose Ausbildung.
Der allerletzte Abschied braucht Raum, Zeit und Menschen.
All das stellt Haus Hörn im Aachener Westen seit langer Zeit zur Verfügung. Im betreuten Wohnen, im Seniorenstift und im Hospiz. Jetzt ist ein neuer Hospizdienst hinzugekommen. 20 gut geschulte ehrenamtliche Helfer stehen zur Verfügung, um Menschen ambulant in den letzten Lebenstagen und -wochen zu begleiten. Dieser Dienst versteht sich als Ergänzung zu bestehenden pflegerischen, ärztlichen und seelsorglichen Versorgungsstrukturen. Mitarbeiter kommen in die eigene Häuslichkeit und schenken Zeit. Zeit für die Sterbenden und Zeit für zugehörige Menschen.
Ein letzter Wunsch
„Manchmal ist es der letzte Wunsch, noch einmal frisch gemachte Fritten zuzubereiten, manchmal ein letzter Besuch im Konzert ober ein Ausflug in die nähere Umgebung.“ Die hauptamtliche Koordinatorin von „Lebe-Wohl“, Sozialarbeiterin Christine Kockmann, weiß, dass die ehrenamtlichen Kräfte alles versuchen, um es den Sterbenden in den letzten Tagen so leicht wie möglich zu machen.
Dabei wird auf sehr individuelle Begleitung geachtet. Intensiv und sensibel werden die Mitarbeiter auf ihre wichtige Aufgabe vorbereitet. Der Befähigungskurs bietet Einblicke in ganz unterschiedliche Themenbereiche, die für palliative Begleitungen wichtig sind. Es geht unter anderemumdie richtige Gesprächskultur, Einblicke in schmerztherapeutische Hilfen, um Alltags- und Pflegehilfen oder auch um rechtliche Bedingungen einer Patientenverfügung. Dabei wird in Modulen ausgebildet. Neben einer Basis aus verpflichtenden Modulen können die Lernenden eine bestimmte Anzahl aus variablen Modulen nach Neigung auswählen.
Bereits ausgebildete Kräfte werden während ihrer Tätigkeit begleitet. Es gibt Einzelgespräche, Supervisionen und Gruppentreffen, die dem Austausch dienen. Die ehrenamtlichen Kräfte arbeiten nie isoliert, sondern stehen bei Bedarf mit Ärzten und Pflegern in Kontakt. Koordinatorin Kockmann und das Team lernen ständig dazu und bauen ihre Erfahrungen in neue Module ein, die die Vorbereitung neuer Interessenten für die ambulante Hospizarbeit leichter machen sollen. Ohnehin ist Flexibilität
zum Wohle des Menschen ein wichtiges Anliegen von „Lebe-Wohl“. So unterschiedlich die schwerstkranken Menschen sind, so unterschiedlich sind die Ansätze, für sie auf dem letzten Weg das Richtige zu tun.
90Vorbereitungsstunden
„So manche Sterbende besitzen eine eingeschränkte Wahrnehmung. Hier ist es wichtig zu wissen, dass Berührungen an der Schulter, den Händen und Armen eine Nähe vermitteln, die es verbal nicht mehr geben kann“, sagt Kockmann.
Immer mehr Anfragen zeigen, dass der ambulante Hospizdienst „LebeWohl“ auf dem richtigen Weg ist. Darumwerden noch mehr Menschen gesucht, die Interesse
an der Begleitung Schwerstkranker haben. Dazu braucht man Zeit für die etwa 90 Vorbereitungsstunden in den angesprochenen Modulen sowie Geduld und Flexibilität, um sich mit Krankheit, Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Belohnt wird man mit einer fundierten und kostenlosen Ausbildung, Erstattung von eigenen Kosten im Umgang mit den begleiteten Menschen und vor allem großer Dankbarkeit derer, die den letzten Weg nicht allein gehen müssen. Kontakt:
Christine Kockmann, c.kockmann@haus-hoern.de, ☏99781-1598.
Dieter Spoo
Quelle: Aachener Zeitung vom 2. März 2018
Foto: Andreas Schmitter
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitungsverlag Aachen GmbH, Aachen, http://www.zeitungsverlag-aachen.de/
veröffentlicht am 2. März 2018 in den Kategorien Allgemein, AZ, Pressespiegel